100 Jahre Radio

SVZ-online vom 7.4.2023 (Lokales – Plau am See)
Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Alexander Block

Burgmuseum Plau

Neue Ausstellung über 100 Jahre Radio in Deutschland in Plau eröffnet
Von Alexander Block

LutzKebelmann

Kurator Lutz Kebelmann führt während der Eröffnung durch die Ausstellung.
FOTO: ALEXANDER BLOCK

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Radios in Deutschland zeigt das Burgmuseum Plau ab sofort die Geschichte, Technik und Entwicklung des Mediums. Die Ausstellung wurde am Donnerstag eröffnet.

Neben der Zeitung und dem Fernsehen ist auch das Radio ein täglicher Begleiter der Menschen in Deutschland. Im Schnitt hören sie in Deutschland 185 Minuten am Tag Radio. Sei es morgens zu Hause, im Büro, auf dem Bau und natürlich beim Autofahren. Doch wie funktioniert eigentlich die Technik dahinter und wie kommen Musik, Nachrichten und Interviews vom Sender zum Empfänger. Das und die Entwicklung des Radios zeigt ab sofort eine neue Ausstellung im Burgmuseum Plau am See, die am Gründonnerstag feierlich eröffnet wurde und den Auftakt für die diesjährige Saison bildet.

Besucher

Zahlreiche Gäste wohnender Eröffnung bei. FOTO: ALEXANDER BLOCK

Das Museum wird ehrenamtlich von den „Museumsfreunden“ des Heimatvereins betreut. Sie und die zahlreichen Unterstützer haben insgesamt rund 800 ehrenamtliche Arbeitsstunden in die Ausstellung gesteckt und zudem die Plauer aufgerufen, historische Radios für die Sonderausstellung zur Verfügung zu stellen.

Viotrine

Ein Teil der Ausstellungstücke stammt zudem von Kurator Lutz Kebelmann, der mit seinem Wissen um das Thema Radio die Schau initiierte. „Ich sammle seit meiner Jugend Radios und repariere sie und bin selbst Elektroniker“, erklärt der Warnemünder. Die Ausstellung beinhaltet viele spannende Details rund um das Radio, welches im Oktober 1923 in Deutschland offiziell per gesetzlicher Anordnung zu senden begann. Dazu zählt unter anderem der Ton des ersten Satelliten im Weltall, dem Sputnik. „Das war die erste Radioübertragung aus dem Kosmos und mit einem guten Radio konnte das Signal damals jeder empfangen“, so Lutz Kebelmann.
Auch, dass das Radio als Propaganda-Gerät in der Nazi-Zeit genutzt wurde, beleuchtet die Ausstellung. Zu sehen ist hier nämlich der „Volksempfänger“ im Volksmund auch „Goebbelsschnauze“ genannt. Weiterhin zeigt das Museum Radios, die zu DDR-Zeiten in Mecklenburg-Vorpommern gebaut wurden. Etwa Radios aus Neustadt-Glewe, Rostock und Stralsund.

 

Museumsleiter Dieter Ehrke bedankt sich bei allen Beteiligten

Der langjährige Leiter des Burgmuseums Dieter Ehrke bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung. „Danke an alle Freunde, die uns seit Jahren unterstützen. Wir gehen mit Freude ins neue Museumsjahr und wünschen uns viele Besucher“, erklärt er.
 

Bürgermeister Sven Hoffmeister dankte den Ehrenamtlern persönlich und im Namen der Stadt und den Stadtvertretern ebenfalls für Engagement. „Darauf können wir stolz sein und ich wünsche euch eine richtig gute Saison.“

Zu sehen sind die Sonderausstellung „100 Jahre Radio in Deutschland“ und natürlich auch die vielen anderen Schätze des Museums ab sofort täglich von 10 bis 17 Uhr.